Betriebliche Krankenversicherung – was ist das eigentlich und warum ist sie bei Arbeitnehmern so gefragt?
29. August, 2016
Die betriebliche Altersvorsorge ist bereits seit vielen Jahren in Deutschland bekannt. Im Gegensatz dazu führt die betriebliche Krankenversicherung hierzulande noch ein regelrechtes Schattendasein. Was also genau ist eine betriebliche Krankenversicherung? Wie funktioniert sie und warum sollten Arbeitgeber sie für ihre Arbeitnehmer abschließen?
Funktion der betrieblichen Krankenversicherung
Bei der betrieblichen Krankenversicherung handelt es sich um eine Form der betrieblichen Versorgungssysteme. Das Funktionsprinzip ist einfach: Der Arbeitgeber schließt für Mitarbeiter einen Gruppenvertrag ab. Dieser Vertrag enthält verschiedene Leistungen, die private Krankenversicherungen als Zusatzleistungen auch separat anbieten.
Der Arbeitgeber kann wählen, welche Leistungen er seinen Mitarbeitern im Rahmen einer betrieblichen Krankenversicherung zugänglich machen möchte. Er hat auch die Wahl, ob er für alle Mitarbeiter einen Vertrag abschließt oder mehrere Verträge für bestimmte Gruppen von Mitarbeitern. Das hängt nicht zuletzt natürlich von der Zahl der Mitarbeiter und auch der geforderten Mindestanzahl von Versicherten pro Vertrag ab.
Für die Zahlung der Beiträge gibt es in der Regel drei Möglichkeiten:
- Der Arbeitgeber übernimmt die Beiträge für seine Mitarbeiter in vollem Umfang (arbeitgeberfinanzierte betriebliche Krankenversicherung)
- Der Arbeitnehmer zahlt die Beiträge in vollem Umfang selber (arbeitnehmerfinanzierte betriebliche Krankenversicherung)
- Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen die Beiträge gemeinsam
Vorteile der betrieblichen Krankenversicherung
Die Leistungen, die im Rahmen einer betrieblichen Krankenversicherung möglich sind, entsprechen im Großen und Ganzen den Leistungen, die auch als private Krankenzusatzversicherung erhältlich sind. Im Vergleich zu einer regulären Krankenzusatzversicherung bietet die betriebliche Krankenversicherung für Arbeitnehmer einige klare Vorteile:
- Vereinfachter Zugang – die sonst erforderliche Gesundheitsprüfung entfällt vollständig oder fällt deutlich geringer aus als bei Einzelverträgen
- Erweiterung auf Familienmitglieder – der Versicherungsschutz einer betrieblichen Krankenversicherung lässt sich bei den meisten Anbietern unkompliziert auf weitere Familienmitglieder des Versicherte ausweiten
- Mitnahme bei Ausscheiden aus Unternehmen – verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen, kann er seinen Versicherungsschutz „mitnehmen“ und als Einzelvertrag weiterführen
Aus den genannten Gründen, stehen betriebliche Krankenversicherung bei vielen Arbeitnehmers sehr hoch im Kurs. Gerade junge Mitarbeiter sind sich der zunehmenden Notwendigkeit einer zusätzlichen privaten Absicherung für den Krankheitsfall bewusst. Arbeitgeber, die diese Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter erfüllen, können Sympathie und Loyalität ihrer Mitarbeiter gewinnen. In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels immer wichtigere Faktoren!